Wir sind ein eigentümergeführtes Unternehmen in der dritten Generation. Unsere Gründerzeit reicht zurück in die Anfänge des 20. Jahrhunderts.
Wir haben den Anspruch, auch morgen vorne dabei zu sein.
Wir bieten viel. Und wir fordern viel. Von uns, von unseren Mitdenkern und unseren Partnern.
1918 bildet sich Martha Gubler-Weigand in Freiburg i.Br. zur Fotografin aus. Nach dem ersten Weltkrieg emigriert sie in die Schweiz.
In Weinfelden, Thurgau, beantragt Martha Gubler-Waigand einen Gewerbeschein und eröffnet ihr Photographisches Atelier. Mit diesem finanziert Martha fortan den Lebensunterhalt der Familie und jenen der zahlreichen Flüchtlinge und Kinder, die während und in der Zeit nach Ende des 2. Weltkriegs im grossen, offenen «Gublerhaus» versorgt werden. Unterstützt wird Martha von Aja, der Haushälterin (eigentlich die zweite Oma) und Conrad Gubler. Conrad, einer Textilindustriellen-Familie entstammend, ist Kunstmaler. Das Lebensmodell von Martha und Conrad ist unkonventionell, mutig, der Zeit um hundert Jahre voraus.
Während Peter das mütterliche Photoatelier in Richtung Industrie- und Werbefotografie entwickelt, gründet Bruder Martin ein Fotofachlabor. Die Fertigungstiefe wird ausgeweitet und zusammen erstellen sie in 8560 Märstetten ein neues Betriebsgebäude. Mit Peters krankheitsbedingtem Ausfall droht eines der beiden Geschäftsfelder wegzubrechen. Die Mikroverfilmung, eine besondere Form der Repro-Photographie, baut auf bestehenden Kompetenzen auf und spricht zugleich den neuen Markt Archive und Museen, an.
Azo-Farbstoffen zeichnen sich durch eine hohe UV-Beständigkeit aus; Ciba-Geigy verwendet diese nicht nur für Textilien, sondern auch in einem Farbfilm, der für Luftaufklärung aus sehr grossen Höhen für die U.S. Navy entwickelt wurde. Als Fliegerphotograph lernt Martin Gubler diesen neuartigen Farbfilm im Militär kennen, lässt diesen modifizieren und nutzt ihn als Farb-Mikrofilm für die Archivierung.
Die Digitalisierung der 1990-er Jahre kommt schneller als erwartet. Sie stellt Fertigungsprozesse auf den Kopf. Sie ist kapitalintensiv. Die erforderlichen Investitionen werden mehr schlecht als recht getragen. David Gubler hat eben sein Studium abgeschlossen, meint, vorübergehend im elterlichen Unternehmen mitzumachen. Aus vorübergehend wird notgedrungen mehr. Er gründet die heutige Aktiengesellschaft. Durchhaltewillen und Unternehmertum werden bei David und Kathrin, der dritten Generation, gestählt.
Ein spontaner Skitag mit Verbindungskollegen, den letzten Zug nach Hause verpasst, im Skianzug ans Bewerbungsgespräch zu den beiden Professoren. Dennoch bekommt David die Assistenzstelle als BWL-er, inmitten von Naturwissenschaftler an der geisteswissenschaftlichen Fakultät an der Universität Basel. David nimmt ein vertieftes Verständnis über Digital Humanities mit und lernt, welchen Mehrwert Geisteswissenschaftler in einem IT-Umfeld einbringen: Sie verstehen, wie aus Daten Informationen, daraus Wissen gewonnen wird. Damit hätte die weitere Ausrichtung des Familienunternehmens klar sein können.
Familiäre und Gründe verunmöglichen ein Loslassen von der kapitalintensiven Produktion. Der Ausbau der Digitalkompetenzen muss somit organisch, unter anderem über die RGB-Laserbelichtung (2006) sowie die damit verbundene Automatisierung der Fertigungsprozesse, erfolgen. Diese Ochsentour jedoch begründet einige unserer Kernkompetenzen: Process Engineering, Softwarespezifikation, Softwareintegration, Digitalisierung von Geschäftsprozessen, Einsatz von Kollaborationsplattformen in komplexen IT-Vorhaben. Fortan begründen Geisteswissenschaftler, Naturwissenschaftler und handwerklich orientierte Fachleute die Interdisziplinarität unseres Teams. Diversität ist zu dieser Zeit eher ein Hemmschuh für die Unternehmensentwicklung, weil wir «zu wenig vom Gleichen» machen; Skaleneffekte sind noch selten.
Diese Entwicklung unserer Kunden machen wir mit: Wir ergänzen unser Beratungs- und SW Portfolio: Workflowsysteme, Software Plattformen für Kollaboration und Low-Code Automatisierung, Fachlösungen eGovernment und GEVER. Entsprechend übernimmt die Firma Vertrieb, Einführung, Support und Betrieb für verschiedene Softwareprodukte, auch Open Source.
Was sind wir? Beides, denn die Synergien und der Mehrwert unseres breiten Portfolios für unsere Kunden ist gross. Wir benennen uns um in GBL Gubler AG und ziehen in das Geschäftshaus am Murg-Auen-Park in Frauenfeld - die eine Abteilung in den Südtrakt, die andere in den Nordtrakt. Noch betreiben wir beide Abteilungen unter einem Dach.
Die bisherigen kleinbetrieblichen Prozesse, Strukturen und Instrumente benötigen ein Update – allem voran müssen sie digitalisiert werden. Um unsere eigene Arbeitgeberattraktivität zu fördern, setzen wir schon vor der Pandemie konsequent auf Standardsoftware, die M365 Plattform und auf Automatisierung. Der Effekt: work from anywhere, eine Kultur des Vertrauens, grosse Freiheit, viel Verantwortung, individuelle Lebensmodelle.
91 Jahre nach Firmengründung und mit dem neuen Selbstverständnis als «Management und Technologie Berater» war für die Abteilung Business Process Services (BPS) eigentlich eine klein-aber-fein Strategie vorgesehen gewesen – daraus wurde nichts, die Nachfrage nach Scanning-, Intelligent Processing und weiteren Dienstleistungen am Übergang von analoger zu digitaler Aktenführung ist so gross wie noch nie – leichten Herzens investieren wir in eine der Wurzeln unserer Firma und bauen Fertigungskapazitäten an verschiedenen Standorten und mit Partnern aus.
Wir haben Lust. Lust auf Unternehmertum. Lust zu gestalten. Lust zu leben.
Wir freuen uns auf die Zukunft.